Die nationale Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität (KOBIK) ist die zentrale Anlaufstelle für Personen, die verdächtige Internet-Inhalte melden möchten.
KOBIK sucht auch aktiv im Netz nach deliktischen Inhalten. Zudem ist die Koordinationsstelle für vertiefte Analysen im Bereich der Internet-Kriminalität besorgt.
Laut KOBIK gibt es aus strafrechtlicher Sicht kein Gesetz, dass ein offenes Netz verbieten würde. Eine gesetzliche Regelung solcher Netze sei aber in Planung! Die durch ein solches Netz erschwerte Strafverfolgung sei ein grosses Problem.
Nach dem neuen Fernmeldegesetz, welches im Frühling 2007 in Kraft treten wird, bedarf es für ein offenes Netz nur noch einer Meldung, jedoch keiner Bewilligung oder Konzession mehr.
Wenn es zu einer Straftat über ein offenes Netz kommt, ist es aus Sicht der Strafverfolgung sehr hilfreich, wenn die Nutzer eindeutig identifiziert werden können, bzw. möglichst viele Informationen zu den Aktivitäten vorliegen. Der Gatewaybetreiber wird als Verdächtiger angeklagt werden. Dieser Verdacht kann aber normalerweise schnell entkräftet werden.
Bei Privatpersonen die ihren Internetzugang zur Verfügung stellen, ist der Anfangsverdacht schwieriger zu entkräften. Hier ist mit Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen zu rechnen, auch wenn es zu keiner Verurteilung kommt. In der Schweiz gibt es zu solchen Fällen noch keine Rechtsprechung.
Aus Sicht des KOBIK ist der Betreiber eines offenen Netzes kein Fernmeldedienstanbieter, da den Nutzern keine öffentlichen IP Adressen zugewiesen werden.
Das Anliegen des KOBIK ist, dass man möglichst viele Verbindungsdaten für 6 Monate speichert. Dies soll auch die Hilfsbereitschaft belegen, bei Strafverfolgungen Unterstützung zu bieten.
Unter strafrechtlich relevante Internet-Inhalte fallen insbesondere harte Pornographie (sexuelle Handlungen mit Kindern, Tieren, menschlichen Ausscheidungen oder Gewalttätigkeiten), Gewaltdarstellungen ("Brutalos"), Extremismus, Rassismus, unbefugtes Eindringen in Computersysteme, Verbreitung von Computerviren, Datenbeschädigung, Kreditkartenmissbrauch, Urheberrechtsverletzungen, illegaler Waffenhandel...